
Guten
Tag,
mein
Name lautet Konrad Meiler und ich bin Gründer der Managementberatung „Result
International“ in Inglostadt. Ich kann mich nicht beklagen denn mein
„Firmenschiff“ läuft gut. Natürlich könnte ich es ausbauen, doch wo wären wir,
wenn wir jede Gelegenheit direkt ergreifen würden?
Mein
Erfolg definiert sich leicht anhand zweier Begriffe: Konsequenz und Konsistenz.
Demzufolge halte ich nichts von Zeitverschwendung oder irgendwelchen anderen
Spielchen. Ich sage meine Meinung offen heraus und damit habe ich auch kein
Problem. Ich habe meine eigenen Prinzipien und demnach sollten Verabredungen
und Regeln (solange sie mir natürlich in den Kragen passen) ständig eingehalten
werden. Das ist in meinen Augen eine Selbstverständlichkeit!
Dennoch
sollte man sich selbst in den Fokus stellen. Denn wo wäre ich heute, wenn ich
ständig nur auf andere und ihr Wohlbefinden achten würde? Somit ergatterte ich
250 Hektar Land für schlappe 2,5 Millionen Euro während einer Versteigerung.
Warum
ich dies tat? Ganz einfach: Weil ich es kann.
Der Kauf
hatte keinen wirklichen Grund. Allerdings könnte ich die Grundstücke in Zukunft
teurer verkaufen, was sich ebenfalls positiv für mich auswirken würde. Leider
kann ich meinen Erfolg nicht mehr mit Mizzie und meinen drei Söhnen teilen.
Mizzie und ich leben nicht mehr zusammen. Friedrich und Johannes sind schon
lange ausgezogen. Der eine ist Anwalt in Würzburg und der andere Urologe in
Fürth. Was allerdings mit dem Jüngsten passiert ist, weiß ich nicht. Es wundert
mich, dass ich überhaupt weiß, dass Philipp 24,5 Jahre alt ist.
Doch
zurück zum Interessanten. Das Land, welches ich mir ehrlich ersteigert habe,
befindet sich rund um Berlin. Unter anderem habe ich durch diesen Kauf eine
junge Frau namens Linda Franzen kennengelernt. Sie überzeugte mich davon
Unterleuten, ein gottverlassenes Nest, zu besuchen. Ich weiß, dass sie Teile
meines Landes braucht, doch wie ich schon sagte: Ich sage den Menschen die
Tatsachen offen ins Gesicht und demnach konnte sie sich meine Abgabe des
Grundstückes „abschminken“.
Unterleuten
ist klein. Die Umgebung ist leer und sandig. Ich halte nicht viel von diesem
Nest. Eigentlich gar nichts. Dennoch ist es interessant, die Grundstücke,
welche ich nun ersteigert habe, aus der Nähe betrachten zu können. Und warum
darf man dann nicht auch ein Stück Kuchen bei einer meiner vielen neuen
Nachbarinnen essen? Ich sehe kein Problem dabei.
Ich bin auch nur ein
Mensch. Fahre einen Mercedes Roadster und trinke das ein oder andere Weizen.
Natürlich nur ab einer Temperatur von 30°C.
Interviewer:
Hallo und herzlich willkommen, ich freue mich sehr Sie
heute hier begrüßen zu dürfen! Würden Sie sich vielleicht kurz vorstellen?
Meiler:
Sehr gerne. Mein Name
ist Konrad Meiler und ich bin Gründer der Managementberatung ,,Result
International“ in Ingolstadt.
Interviewer:
Ingolstadt! Ein waschechter Städter also! Und was führt Sie
dann nach Unterleuten?
Meiler:
Nach Unterleuten
führten mich geschäftliche Angelegenheiten. Unglücklicherweise musste ich wegen
Umständen etwas länger verweilen.
Interviewer:
Sie sind also kein Unterleutner, nahmen jedoch wie ich
hörte trotzdem an der Dorfsitzung teil. Wieso wohnten Sie der Sitzung bei?
Meiler:
Das lässt sich auf Frau
Franzen zurückführen. Sie wollte mir Teile von meinem Land abkaufen und nahm
mich mit auf die Dorfsitzung. Ihre Absichten sind mir selbst noch unklar.
Interviewer:
Dann vertreten Sie also
die Sicht eines Außenstehenden, fantastisch! Beschreiben Sie doch mal wie die
Bewohner auf die Verkündung der Bauvorhaben reagierten.
Meiler:
Die Anwesenden wirkten mehr als unzufrieden. Sie waren empört und
wehrten sich mit jedem Argument, welches Ihnen gerade einfiel. Sobald jemand
etwas sagte, was gegen den Bau sprach, wurde derjenige mit Zurufen unterstützt
und bejubelt. Die Leute verhielten sich sehr primitiv, sie lehnen alles ab was
neu für sie ist.
Interviewer:
Und was halten Sie
persönlich von den Bauvorhaben?
Meiler:
Meiner Meinung nach sind die Windanlagen keine schlechte Sache. Die
Bewohner sollen sich nicht so anstellen, die Dinger stören doch niemanden. Mit
ein bisschen Glück stehen diese Teile sogar auf meinem Land, dann würde ich
sogar noch etwas daran verdienen.
Interviewer:
Wie Sie gerade schon
angesprochen haben wird der Besitzer des Landes dafür entlohnt, wenn die
Windanlagen das eigene Land betreffen. Um welche Höhe handelt es sich denn
hierbei?
Meiler:
Ich glaube mich an einen Pachtzins in der Höhe von 15000€ im Jahr zu
erinnern. Das ist natürlich eine schöne Summe Geld für nichts.
Interviewer:
Sie sehen das Ganze also
sehr positiv. Glauben Sie, dass einige Bewohner vielleicht ebenfalls
zuversichtlich eingestellt sein könnten?
Meiler:
Ich bin davon überzeugt, dass sich nach der Verkündung des Pachtzinses
so manche Meinungen geändert haben. Die Unterleutner würden sich nun darum
reißen, dass die Windanlagen Teile ihres Landes beträfen.
Interviewer:
Das ist ein Interessanter
Gedanke. Vielen Dank für Ihre Einschätzungen und diesen neuen Gedankenansatz!
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft.
1 Kommentar:
Wachs: Gib Linda doch das Land. Für sie bedeutet es wenigstens etwas, im Gegensatz zu dir.
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